Satinangorakaninchen sind Langhaarkaninchen mit Satinhaar. Dies ist noch feiner als normale Angorawolle und fühlt sich an wie Seide. Qualitätsmäßig ist Satinangora mit Kaschmir vergleichbar. Satinangorakaninchen werden auch „Königin der Angora“ genannt.
Der Haarschaft ist beim Satinhaar dünner und durchsichtig. Der transparente Haarschaft reflektiert das Licht und lässt die Wolle schimmern und glänzen. Sehr deutlich kann man dies an den Körperstellen sehen, die lediglich kurzbehaart sind: an den Ohren, den Beinen und am Kopf. Diese Stellen glänzen besonders seidig.
Natürlicher Haarwechsel
Satinangorakaninchen haben – im Gegensatz zu den deutschen Angora – einen natürlichen Haarwechsel . Die Haare werden folglich ausgekämmt und nicht geschoren. Sie werden erst abgenommen, wenn genug „frische“ Haare nachgewachsen sind. Deshalb frieren die Kaninchen auch im Winter nicht.
Auf dem folgenden Bild kann mehr sehr gut den neuen Haaransatz erkennen. Die „alten“ Haare sind heller, da beim Satinhaar die Haarspitzen intensiv gefärbt sind und mit zunehmender Haarlänge immer heller werden. Sie fallen meist nicht von selber ab, sondern müssen mit einem Kamm oder vorsichtig mit den Fingern abgenommen werden.
Hier kann man sehr schön den Glanz der Haare sehen:
Satinangorawolle erst nach dem Verspinnen waschen
Die Wolle wasche ich erst nach dem Verspinnen und Zwirnen , da die Rohwolle sehr sauber ist. Kaninchen sind sehr reinliche Tiere. Filzige Stellen sortiere ich bereits bei derWoll- Ernte am Kaninchen aus.
Das Verspinnen braucht etwas Übung, da die Haare sehr glatt sind. Viele spinnen Satinangora aus der Flocke. Ich mische sie gerne mit feiner Merino oder Seide, damit sie etwas strapazierfähiger wird.
Die Satinangorakaninchen kommen aus Kanada. Sie sind in den 1980er Jahren durch eine zufällige Mutation aus Satinkaninchen entstanden und weiter verbessert worden.
Sie haben ein Gewicht bis zu 4,3kg und sind sehr ruhige, zutrauliche Tiere. In Deutschland sind sie bisher im Gegensatz zu den skandinavischen Ländern leider nicht im Standard anerkannt. Im Amerikanischen Standard sind fast alle Farbschläge zugelassen, aber werden dort nicht farbrein gezüchtet.